Im traditionsreichen erzgebirgischen Grünhainichen lohnt sich ein 13 Kilometer lange Rundwanderung durchs Flöhatal, der an einer großen Spieldose vorbei zu einem begehbaren Stollen führt.
Die Orte Grünhainichen und Borstendorf liegen sich an den beiden Hängen des Flöhatales gegenüber. Während Grünhainichen vor allem durch seine lange Tradition erzgebirgischer Volkskunst bekannt ist, war der Nachbarort seit den 1870er-Jahren Produktionsstandort für Schachspiele. In später Erinnerung wurde ein Schachwanderweg eingerichtet und mit dem „Gelben Strich“ markiert, der zugleich ein Schachmotiv trägt.
Gestartet wird am Bahnhof Grünhainichen-Borstendorf, wo die Bahnstrecke überquert und am Fluss die Flöhatalstraße entlang gelaufen wird. An der Brücke nach rechts abbiegen und die steile Mühlenstraße in Grünhainichen hinauf wandern.
Die große Spieldose steht an der Chemnitzer Straße
Erster Anlaufpunkt ist die 350 Jahre alte Spanziehmühle, ein technisches Denkmal. Weiter oben an der Chemnitzer Straße steht die große Spieldose. Sie ist ganzjährig jeweils in einer Sommer- oder Wintervariante aufgestellt, die Sommervariante ist mit Blumenkindern der Firma Wendt & Kühn KG.
Wir verlassen den Ort und gehen am Seniorenheim vorbei. Der dem „Schulplatz“ folgende Wiesenweg mündet auf der Höhe in einen Feldweg. Wir gehen links und in Verlängerung der eingeschlagenen Richtung erneut auf einem Wiesenweg leicht bergab bis zum nächsten Feldweg, hier dann rechts bis zum Waldrand. Dort heißt es aufpassen, um den Abzweig links nicht zu verpassen.
Der Weg führt zum 141 Jahre alten Fuchsturm
Der schmale Wanderweg (Gelber Strich) führt über eine Höhe mit Rastplatz hinweg zum Fuchsturm. Dieser wurde um 1880 als privater Aussichtsturm eines Webereibesitzers auf einem Felssporn erbaut, kann jedoch nicht bestiegen werden. Talabwärts wird nach wenigen Minuten die Flöha erreicht. Die so genannte Fuchshöhle ist ein bei der Suche nach Silber in den Berg getriebener, begehbarer Stollen. Das Mitführen einer Taschenlampe sei empfohlen.
Direkt neben der Eisenbahnbrücke ermöglicht die überdachte „Schaukelbrücke“ den Weg über den Fluss. Wir halten uns am anderen Ufer links (Roter Strich). An der Brücke beim Wasserkraftwerk verlassen wir das Tal und wandern schräg zum Hang (Grüner Strich). Am oberen Waldrand umgehen wir rechter Hand ein Wildgehege und folgen – vorbei an der Sportanlage – dem Höhenweg.
An der Straße zur Floßmühle wandern wir nunmehr rechts auf dem Schachwanderweg weiter. Wir umlaufen eine landwirtschaftliche Anlage und erreichen über die Wiese oberhalb den Weg in Richtung Wald. Vorbei am versiegten „Försterbauerbrunnen“ kommen wir an den Wettinplatz mit dem „Heinrich-Albert-Gedenkstein“. Von der Kreuzung aus wandern wir zu „Webers Ruh“ und genießen die schöne Aussicht zur Augustusburg.
Ein Abstecher zur „Schönen Aussicht“ ist möglich
In Borstendorf überqueren wir die Dorfstraße und laufen gegenüber auf der Querstraße und der Kleesbergstraße weiter.
„Am Kleesberg“ können wir einen Abstecher hinauf zur „Schönen Aussicht“ machen. Im Langen Grund am Borstendorfer Bach folgen wir dem Schachwanderweg links. Erst „Am Berg“ steigen wir hinab in den Ort. Vorbei am Sägewerk und an der Zufahrt zur Papierfabrik kommen wir an die Flöhabrücke und nach 13,5 Kilometern zum Ausgangspunkt. Von Frank Wehrmeister